Innovative Shopsysteme ermöglichen auch Unternehmern ohne IT-Kenntnisse, am Boom des E-Commerce zu partizipieren. Doch welche Shop-Lösung empfiehlt sich für den individuellen Zweck? Die Auswahl ist groß, die Funktionalität und die Preise differieren erheblich.
Den Onlineshop mit der optimalen Software betreiben. Auf diese Kriterien kommt es an:
Shop-Auswahl mit Bedacht treffen
Es gibt vielfältige bekannte Lösungen für den Webshop wie WooCommerce und Shopware sowie zahlreiche Alternativen. Wichtig ist, dass sich Unternehmer für den Vergleich dieser IT-Systeme Zeit nehmen. Manche eröffnen im Übereifer einen Onlineshop und stellen erst im Nachhinein fest, dass das System nicht den eigenen Ansprüchen entspricht. Im schlimmsten Fall haben sie einen langfristigen Vertrag für das Shopsystem abgeschlossen. Der Umzug eines Webshops bedeutet zudem einen erheblichen Aufwand, das anschließend veränderte Design irritiert Bestandskunden. Mit einer detaillierten Bedarfsanalyse und einem gründlichen Vergleich der Funktionen und Preise verschiedener Angebote meiden Start-ups und etablierte Firmen diese Problematiken.
Grundlegende Unterschiede zwischen den Onlineshop-Lösungen
Zuerst sollten sich Onlinehändler mit den Grundmerkmalen von Shopsystemen befassen. So gibt es Systeme zum Kaufen und zum Mieten, die zweite Variante ist auch unter dem Begriff SaaS (Software as a Service) bekannt. Bei SaaS-Shopsystemen nutzen Seitenbetreiber die externen Server des jeweiligen Anbieters, es handelt sich um eine Cloud-Lösung.
Zusätzlich fragt sich, ob es sich um ein Open-Source-System handelt. Bei diesen Systemen können Programmierer den Shop umfassend an die eigenen Anforderungen anpassen. Das erfordert allerdings IT-Wissen und geht mit viel Arbeit einher. In der Regel beauftragen Unternehmen damit Webagenturen. Der Vorteil von gebührenpflichtigen Kauf- und Mietlösungen ist die umfangreiche Vor-Konfiguration, Unternehmer können sofort mit dem Verkaufen loslegen. Gleichwohl existieren vielfältige Optionen, diese Shops individuell zu bearbeiten.
Funktionen, Schnittstellen und mehr: Shopsysteme fundiert vergleichen
Die systematische Wahl der passenden Shopsoftware setzt sich aus zwei Schritten zusammen:
- Analyse des Bedarfs
- Vergleich der IT-Lösungen anhand dieser Kriterien
Wie viele Produkte wollen Unternehmen anbieten? Welche Bezahloptionen wollen sie ermöglichen? Mit welchem Warenwirtschaftssystem arbeiten sie? Diese und weitere Fragen sollten Neulinge im E-Commerce vorab klären, nur auf dieser Basis ist ein ausführlicher Vergleich der Software für Onlineshops sinnvoll. Mehrere Aspekte verdienen besondere Beachtung:
Benutzerfreundlichkeit aus Sicht von Händlern und Kunden
Gute Onlineshops zeichnen sich durch eine leichte und effiziente Bedienung aus. Shopbetreiber können ihre Waren über eine Schnittstelle problemlos hochladen, das Design und die Funktionen ändern sie mit wenigen Klicks. Zugleich bieten die Shops den Besuchern ein angenehmes Nutzererlebnis. Hochwertige Suchmaschinen erleichtern zum Beispiel das Auffinden der gewünschten Produkte.
Vorhandene Schnittstellen zu Bezahlsystemen und Co.: Die Art der Schnittstellen entscheidet, wie viel Bezahloptionen Onlinehändler einbinden können. Die Schnittstellen interessieren auch bezüglich des verwendeten Warenwirtschaftssystems, das Shopsystem und das Programm sollten kompatibel sein. Zudem erhöhen Schnittstellen zu Preis- und Produktvergleichsportalen die Chance auf Umsätze.
Anzahl möglicher Artikel: Hier kommt es auf das Geschäftskonzept an. Wer in seinem Onlineshop viele Produkte bewerben beziehungsweise ihn später massiv ausbauen will, sollte auf die maximale Anzahl an Artikeln achten. Viele Anbieter von SaaS-Shopsystem präsentieren mehrere Tarife, sodass Nutzer bei einem Mehrbedarf zu einem leistungsstärkeren Paket wechseln können.
Technischer Support: Bei diesem Vergleichskriterium stellen sich zwei Fragen: Überzeugt der Support bei der Qualität und der Reaktionsdauer? Und wie viel kostet die technische Unterstützung? Bei Dienstleistern mit Mietsoftware ist der Support häufig in den monatlichen Kosten inbegriffen.
Beliebte Shopsysteme kurz vorgestellt
Die Auswahl an Shopsystemen ist unübersichtlich, einige Softwareprogramme beherrschen den Markt aber. Diese Marktführer verdienen eine Vorstellung:
Magento: Onlineshop auf PHP-Basis
Dieses Shopsystem aus den USA existiert seit 2008 und lässt sich für den deutschen Markt anpassen. Vorteile sind der breite Leistungsumfang und die Möglichkeit, den Webshop mit mehreren Währungen für verschiedene Länder zu nutzen. Die Implementierung ist komplex, dieses Programm braucht zudem umfangreiche Hosting-Kapazitäten. Das erhöht die Kosten. Die Community-Edition ist kostenlos.
WooCommerce: Plug-in für WordPress-Seiten
Diese Lösung für Onlineshops ist ein Plug-in des beliebten und freien CMS-Systems WordPress. Mit einer zusätzlichen Erweiterung entsprechen diese Webshops den deutschen und österreichischen Vorschriften. Darüber hinaus gibt es viele weitere kostenlose und gebührenpflichtige Plug-ins, mit denen Seitenbetreiber ihren Onlineshop individuell gestalten. Wie bei Magento gilt: Die Möglichkeiten sind vielfältig, der Aufwand ist jedoch groß.
Shopware: IT-Lösung für Shops aus Deutschland
Seit 2004 nutzen viele Shopbetreiber dieses deutsche Shopsystem, das sich modular erweitern lässt. Die Community-Edition ist als Open-Source-System kostenfrei, professionelle Händler entscheiden sich zwischen drei kostenpflichtigen Versionen. Als vorteilhaft erweisen sich die zahlreichen Plug-ins sowie die einfache Bedienung. Die Plug-ins gehen teilweise mit hohen Kosten einher.
Shopify: SaaS-Webshop für kleinere und mittlere Unternehmen
Der kanadische Anbieter Shopify stellt ein umfangreiches Shopsystem auf Cloud-Basis zur Verfügung. Auch Händler ohne Programmierkenntnisse präsentieren ihre Waren mit dieser Softwarelösung professionell online, dieses System ermöglicht den schnellen Einstieg in den E-Commerce. Integrierte Marketingtools und die Unterstützung populärer Bezahlsysteme sind Pluspunkte. Im Gegensatz zu anderen Anbietern verzichtet Shopify auf eine gratis Basisversion, für alle drei Leistungspakete fallen monatliche Gebühren an.
Maßgeschneiderter Shop für die individuellen Anforderungen
Die Umsätze im Onlinehandel steigen unaufhaltsam, mit modernen Shopsystemen können Unternehmen jeder Größe und in vielfältigen Branchen die Chancen nutzen. Ob Plug-in, Webshop zum Installieren oder SaaS-Lösung: Jeder findet das geeignete Modell für seinen Zweck. Wichtig ist, dass die konkreten Eigenschaften der Onlineshop-Systeme perfekt den jeweiligen Anforderungen entsprechen. Oft lohnt sich auch der Blick auf spezialisierte Angebote wie orderoo als SaaS-Lösung für B2B-Shops. Dieses Beispiel zeigt eindrücklich, wie wichtig die intensive Bedarfsanalyse ist: Verkauft ein Händler online ausschließlich an gewerbliche Kunden, bringt ihm ein B2C-Shopsystem nichts. Nur mit einem B2B-System kann er sein Geschäftsmodell ideal digital umsetzen.